
Mit Abstand und Masken vor den Norderstedter Werkstätten: (vlnr.) Angelika Rancovicz, Doris Vorpahl, Katja Rathje-Hoffmann MdL, Susanne Metzner, Silke Kuleisa, Valentina Beck, Mathias Schneeloch, Katrin Oehme und Kati Christoph
Norderstedt – Nach einigen Bürgergesprächen und dem Infogespräch im Autohaus STADAC besucht Katja Rathje-Hoffmann am 2. Tag ihrer Norderstedt-Sommertour die Norderstedter Werkstätten um sich vor Ort ein Bild über die Auswirkungen der Corona Pandemie in der sozialen Einrichtung zu machen. Begleitet wird die Landtagsabgeordnete von Norderstedts Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Doris Vorpahl als Mitglied im Norderstedter Sozialausschuss.
Der Einrichtungsleiter der Norderstedter Werkstätten Mathias Schneeloch und Silke Kuleisa von der Geschäftsführung informieren die Politikerinnen bei einem Rundgang mit Abstand und Masken über die Arbeitsweise der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen und deren berufliche Qualifizierung und Betreuung. Die Politiker erleben in der Praxis, wie die infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus
mehr als erfüllt werden. Gemeinsam mit Valentina Beck, Angelika Rancovicz und Susanne Metzner vom Werkstattrat sowie Vertrauensperson Kati Christoph von der Verwaltungsleitung geht es in dem anschließenden Gespräch um die aktuellen Herausforderungen.
Seit dem 1. Juli sind die Werkstätten mit einem besonderen Hygienekonzept am Start. In den Corona-Zeiten wurden in den Werkstätten zahlreiche Masken genäht und trotz Lockdown alles dran gesetzt die Produktionsverträge zu erfüllen. Dennoch gibt es ein Drittel Umsatzeinbußen und Auftragsrückgänge. Das ist besonders bitter, weil die Löhne für die beeinträchtigten Mitarbeiter aus den Produktionserlösen bezahlt werden. Matthias Schneeloch wünscht für Einrichtungen wie die Werkstätten eine Entkoppelung der Löhne von den Produktionserlösen und Mittel für eine unabhängige Lohnzahlung für die sinnvolle Beschäftigung mit Teilhabe am Arbeitsleben
„Von der An der Kreisverwaltung und der Heimaufsicht fühlen wir uns allein gelassen. Das hat in funktioniert in anderen Kreisen besser“, spricht der Einrichtungsleiter seinen Unmut über überbordende Bürokratie mit einer Flut von Anträgen und Prüfungsaufträgen statt Unterstützung durch den Kreis Segeberg aus. Katja Rathje-Hoffmann sagt zu, sich um ein Gespräch mit Sozialpolitikern aus dem Kreistag, dem Landrat und den leitenden Mitarbeitern der Heimaufsicht mit den betroffenen sozialen Einrichtungen zu bemühen.
Die sogenannte „Kulanzregelung“ in Schleswig-Holstein wird von der Leitung der Norderstedter Werkstätten als besonders hilfreich eingestuft. Die Kulanzregelung ermöglicht es, dass die vereinbarte Vergütung fortgezahlt werden kann, auch wenn die Leistung wegen der Corona-Krise nicht erbracht werden kann.